Einmal, vor vielen, vielen Jahren, lebte ein kleiner Junge. Seine Mutter erzählte ihm viele schöne Geschichten über reiche Könige, die in großen Schlösser wohnten und tapferen Rittern, die mit bösen Drachen kämpften; über kleine Prinzessinnen, die so schön waren, daß es überall hell wurde, wo sie nur hinkamen. Und der kleine Junge wurde immer größer und größer, älter und älter. Er erinnerte sich oft an diese Geschichten und dachte es seien nur Märchen gewesen, es gäbe keine Könige und keine Ritter oder Drachen, und Prinzessinnen sowieso nicht. Eines Tages, als er in seinem Büro saß und ganz dunkle Gedanken hatte, hörte er leise eine Taube am Fenster pochen; er öffnete das Fenster. Die kleine Taube hielt ein kleines Päckchen im Schnabel . "Was kann das sein?" fragte er sich laut. Die Taube legte ihr Päckchen auf dem Sims ab und sagte "Ich bin eine Posttaube und hab' ein Packet für Dich." "Eine Taube die spricht?" wunderte er sich. "Ich bin eine Posttaube!" antwortete sie und flog weg. Er nahm das Päckchen in seine sehr große Hand und machte es vorsichtig auf, denn es war sehr winzig. Drin war ein Bild. Kein gewöhnliches Bild. Es war eine kleine Hand. Und je länger er auf die Hand guckte, desto heller wurde sein Büro. Plötzlich erhellten auch seine Gedanken. "Das ist doch... das ist doch die Hand einer schönen kleinen Prinzessin!". Das Bild lächelte zu ihm und sagte ganz leise: "Ja, du hast mich erkannt". Sein Büro ist seitdem immer hell, der Mann braucht niemals mehr das Licht einzuschalten, und das Bild steht auf seinem Schreibtisch, lächelt zu ihm und flüstert manchmal: "Siehst Du, es gibt wirklich eine kleine, schöne Prinzessin."